Einleitung:Das deutsche Wirtschaftswunder begann,nachdem die zentral Wirtschaftslenkung abgeschafft wurde, die in der Notzeit unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland bestand. Außerdem wurde die Preisadministration im Zuge der Währungsreform von 1948 abgeschafft. Unter Preisadministration versteht man die staatliche Festsetzung von Preisen und Löhnen. Deutschland bekam auch eine Wirtschaftshilfe von den USA. Diese Mittel stammten aus dem „European Recovery Program“, das damals als „Marshall-Plan“ bezeichnet wurde nach dem amerikanischen Finanzminister Marshall.
In Deutschland denken viele, dass der Marshall-Plan die wichtigste Ursache für das Wirtschaftwunder war, aber das stimmt nicht ganz. Der Wiederaufbau wurde durch den Marshall-Plan zwar sehr erleichtert, aber der Plan war nicht die einzige Ursache für das Wirtschaftswunder. Denn andere Länder Europas, die nicht so stark zerstört waren wie Deutschland,haben viel höhere Leistungen aus dem Marshall-Plan erhalten, ohne dass es dort zu einem ähnlichen Wirtschaftswunder gekommen wäre. So erhielten Großbritannien 3,6 Mrd., Frankreich 3,1 Mrd. US-Dollar und die Niederlande 1,0 Mrd. US-Dollar. Das extrem zerstörte (West-)Deutschland erhielt jedoch nur 1,4 Mrd. US-Dollar.
Bis zum Ende der 50er Jahre entwickelte sich die Bundesrepublik zur zweitstärksten Wirtschaftsnation der Welt nach den USA. Das war bereits vor dem Ersten Weltkrieg so. Auch damals war Deutschlands Wirtschaft sehr stark. Damals war das Staatsgebiet von Deutschland allerdings viel größer mehr als doppelt so großen Staatsgebiet. Durch die Niederlage im Zweiten Weltkrieg mußte Deutschland große Gebiete im Osten abtreten. Außerdem stand die Sowjetische Besatzungszone außerhalb des Machtbereichs der deutschen Regierung.
Der wichtigste Politiker in der Zeit des Wirtschaftswunders war Ludwig Erhard. Er war von 1949 bis 1963 bundesdeutscher Wirtschaftsminister. Für die Bevölkerung war die Wirtschaftswunderzeit das Ende der Nachkriegszeit. Von etwa 1955 an blickten die Menschen in Deutschland mit großem Optimismus in die Zukunft. Das Wirtschaftswunder war für sie wichtiger als ander politische Ereignisse, z.B. staatliche Verträge mit den Siegermächten.